Aufbau der Plattform

OMLETH besteht aus zwei Hauptkomponeten; die Dozentenschnittstelle (Editor Browser) und die Studentenschnittstelle (Learner Browser).



Die Dozentenschnittstelle (Editor Browser) ist eine browserbasierte Anwendung. Sie kann mit Display von Smartphones und Tablets genutzt werden. Es empfiehlt sich jedoch grosse Bildschirme zu nutzen. Die interaktiven Kartenlayer bilden die Grundlage des Editorenwerkzeugs. Für die Skizzenherstellung (Editionen) der Lernstationen wird eine Computermaus empfohlen, weil viel mit Links- oder Rechtsklick gearbeitet wird. Je nach Lernziel können Inhalte verschiedener Lernmedien als Webdienste per URL mit den Lernstationen verknüpft werden. Die folgende Übersicht zeigt eine übersichtliche Sammlung an webbasierten Medien. Sie wird laufend aktualisiert auf der Liste digitaler Apps für mobile Medien. Unter der Dozentenschnittstelle sind auch die Anwendungen zur Lernanalyse und Sicherheit verfügbar. Hier können Dozierende oder OMLETH-Editoren die Lernenden in Echtzeit auf interaktiven Karten verfolgen und bewahren so den Überblick und die Sicherheit der ganzen Gruppe. Mit eingebetteten Kommunikationsapps können die Lernenden direkt angeschrieben werden.

Die Studentenschnittstelle Learner Browser) ist ebenfalls eine browserbasierte Anwendung, welche für diverse mobile Geräte optimiert ist. Mittels der Geolokalisierung, welche auf aktivem GPS- und WLAN- Empfänger sowie aktiver Datenübertragung basiert, können Lernende selbstständig durch ein Lernmodul geführt werden. Die Online-Anwendung setzt eine Datenpaket voraus und konsumiert pro Anwendung jeweils mindestens 5MB Daten. Die omnipräsente Anzeige sowie das GPS-Tracking nutzt den Akku stark. Bei lämgeren Touren (> 3h) ist ein Ersatzakku empfohlen..

Folgende Architektur zeigt Aufbau und interagierende Prozesse der beiden Schnittstellen. Es fehlen die Schnittstellen zur Lernanalyse sowie die des Administrators.

An integrated learning management system for location-based mobile learning [Sailer et al. 2015]

Organisation und Terminologie der Plattform

Kurs

Ein Kurs organisiert die einzelnen Lernparcours.

Lernmodul (Lernparcours):

Ein Lernparcours wird in der Plattform als Lernmodul bezeichnet. Er repräsentiert eine digitale Unterrichtslektion und ist der erweiterten Lehr- und Lernform "Werkstattunterricht" oder "Lernen an Stationen" sehr ähnlich.

Lernelemente (Lernstationen):

Ein Lernmodul besteht aus einzelnen ortsbezogenen Lernelemente mit situierten Aufgabenstellungen. Die Reihenfolge der Bearbeitung der Lernelemente - frei oder vordefiniert - bestimmt der Editor. Die Aufgaben können beliebige didaktische Formen und analoge oder digitale Medien beinhalten.
Für die ETH-Veranstaltung "Geschichte für Städtbeau" vom Institut für Geschichte und Theorie der Architektur (gta) eignen sich z.B. folgende Lernmethoden.

Lernmethoden für "Geschichte für Städtbeau":

Dozieren, Referat halten

Beschreibung:

Dieses Lernelement soll es ermöglichen, dass der Dozierende eine zentrale Rolle einnehmen kann, während die Studierenden ein Lernmodul bearbeiten. So ist beispielsweise eine Mischform OMLETH-Nutzung <-> bisheriger Exkursionsstil möglich. Standorte, wo die Studierenden vom Dozierenden etwas im herkömmlichen Sinne vorgetragen bekommen, können mit dem Lernelement „Dozierender“ markiert werden.

Werkzeug:

keine Empfehlung

Beispiel:

Der Dozierende gibt innerhalb eines definierten Zeitfensters an einem definierten Ort Erläuterungen zu einem städtebaulichen Baustein.

Didaktik und Methodik:

Mit diesem Lernelement können sämtliche Aspekte des didaktischen Konzepts abgedeckt werden.

Informieren

Beschreibung:

Ortsbezogenes zur Verfügung stellen von Information mit Hilfe verschiedenster Medien wie

  • Text
  • Bild
  • Video
  • Interaktiv

 

Werkzeug:

Moodle

Beispiel:

Wenn sich der Studierende vor einem ausgewählten Gebäude befindet, wird eine Audiodatei abgespielt, die Informationen zum architektonischen Baustein vermittelt.

Didaktik und Methodik:

Die Bereitstellung von ortsbezogenen Informationen kann die Studierenden unterstützen, Zusammenhänge der Stadtbaugeschichte besser zu verstehen.

 

Aufgabe

Beschreibung:

Ortsbezogenes Lösen und Beantworten einer Aufgabe wie

  • Textaufgabe - Text schreiben
  • Text Multiple Choice - Auswahl treffen
  • Bild posten
  • Video posten

 

Werkzeug:

Moodle oder 3rd Party Plattformen (Youtube, Flickr, Instagram, Faceboo)

Beispiel:

Der Studierende wird am ausgewählten Ort mit der Frage konfrontiert, welche städtebaulichen Strategien angewendet worden sind, um zum aktuellen Zustand zu gelangen. Die Beantwortung der Frage kann durch Texteingabe, Multiple-Choice oder eine Medienaufnahme erfolgen

Didaktik und Methodik:

Historisches und zeitgenössisches Bildmaterial mit dem realen Stadtzustand abgleichen, um eine kritische Auseinandersetzung der Studierenden mit den Abbildungsmechanismen der Architekturfotografie zu fördern.

Planvergleich

Beschreibung:

An definierter Position soll Planmaterial mit der aktuellen Situation verglichen werden, in welcher sich der Studierende befindet. Allenfalls können auch mehrere Pläne mit der realen Situation verglichen werden.

Werkzeug:

Swipe und SpyGlass Vorlage von Esri, um in Beziheung stehende Themen miteinander auf der Karte zu vergleichen

Beispiel:

Planmaterial verschiedener zeitlicher Epochen für einen bestimmten Ort miteinander vergleichen. Durch Kombination mit dem Lernelement „ortsgebundene Aufgabe, kann der Planvergleich auch an eine Fragestellung gekoppelt werden.
Bsp.: Swipe-Gallery; ... Spyglass-Gallery; ...

Tutorial: ...

Apps der Lehrveranstaltung der Architektur

Link: gta-Apps

Didaktik und Methodik:

  • Sichtbarmachung unsichtbarer Fakten basierend auf einem Planvergleich
  • Grossmassstäbliches, räumliches Verständnis fördern (zum Verstehen grösserer städtebaulicher Zusammenhänge)
  • Historische Sedimentierungen eines Stadtteils/eines Stadtquartieres lesen können

Raumkognition

Beschreibung:

Die Studierenden laufen einen vom Dozierenden vordefinierten Pfad ab. In einem Text (u.U. auch mit Einbindung von Bild, Ton oder weiteren Medien) wird erläutert auf was unterwegs besonders geachtet werden soll. Damit wird sichergestellt, dass die Studierenden wirklich einen bestimmten Weg von A nach B nehmen und nicht eine freie Route wählen.

Werkzeug:

-

Beispiel:

Studierende „erkunden“ ein Quartier auf einem vordefinierten Weg, welcher die historische Entwicklung eines Quartiers chronologisch erläutert

Didaktik und Methodik:

  • Gefühl für Dimensionen und Verhältnisse erhalten
  • Dimensionen von stadträumlichen Elementen kennen

 

Raumdimension

Beschreibung:

An definierter Position kann eine Fragestellung „abgeholt“ werden. Mit Hilfe des im mobilen Gerät integrierten GPS soll danach für das in der Fragestellung definierte Raummass (z.B. Breite oder Länge einer Strasse, Fläche eines Platzes) eine Messung durchgeführt werden. Die Messung erfolgt, indem der Studierende mit dem mobilen Gerät beispielsweise eine Strasse in ihrer Länge abläuft.

Werkzeug:

Collector App von Esri (App Login)

Beispiel:

Es soll die Breite einer Strasse zuerst geschätzt und danach mit Hilfe des im Gerät integrierten GPS gemessen werden.

Didaktik und Methodik:

  • Stadtfläche bei einer Begehung abschreiten und dabei Elemente synthetisch (Massstäbe, Raumkontinua etc.) und nicht konsekutiv betrachten
  • Gefühl für Dimensionen und Verhältnisse erhalten
  • Dimensionen von stadträumlichen Elementen kennen

 

Revealer

Beschreibung:

Lernelement zur Sichtbarmachung von flächigen, unsichtbaren Phänomenen. Dieses Element wird daher nicht als einzelne Position dargestellt, sondern ist flächig.

Werkzeug:

Collector App von Esri (App Login)

Beispiel:

In einem Umkreis von 500m um die aktuelle Position des Studierenden wird die Bevölkerungsdichte angezeigt.

Didaktik und Methodik:

  • Sichtbarmachung flächenhafter unsichtbarer Fakten

 

Raumerfahrung – Pointing Task

Beschreibung:

An definierter Position soll mit dem mobilen Gerät in die vermutete Richtung eines städtebaulichen Elements oder eines Quartiers gezeigt werden. Die gezeigte Richtung (Ablesung vom geräteinternen Kompass) wird mit der effektiven Richtung verglichen.

Werkzeug:

 

Beispiel:

Am Ende des Lernmoduls über „Züri West“ soll geschätzt werden, in welcher Richtung die Zähringerstrasse aus einem der ersten Lernmodule liegt.

Didaktik und Methodik:

  • Zusammenhänge innerhalb der Stadt verstehen lernen¨
  • Grossmassstäbliches, räumliches Verständnis (zum Verstehen grösserer städtebaulicher Zusammenhänge)
  • Systemische Erweiterungen des Stadtkörpers z.B. basierend auf Sichtachsen

 

OMLETH-Guessr

Beschreibung:

Lernelement bei einem markanten Objekt definieren (z.B. markanter städtebaulicher Baustein). Auf einer Karte soll ein Referenzbeispiel dazu auf einer Karte möglichst genau lokalisiert werden.

Werkzeug:

 

Beispiel:

GeoGuessr (https://geoguessr.com)

Lernelement vor einem städtebaulichen Baustein positionieren, der sein Vorbild in Berlin hat. Studierende sollen dann auf der Karte einen Pin bei Berlin setzen. Je genauer sie das Vorbild auf der Karte positionieren können, umso mehr Punkte bekommen sie.

Didaktik und Methodik:

  • Zusammenhänge mit internationalen Beispielen
  • Dimensionen von stadträumlichen Elementen kennen
  • Gefühl für Dimensionen und Verhältnisse erhalten
  • Historisches und zeitgenössischen Bildmaterial mit dem realen Stadtzustand abgleichen

 

Geo - Rätsel

Beschreibung:

An definierter Position kann eine Fragestellung „abgeholt“ werden. Die Antworten auf diese Fragestellung sind geolokalisierte Positionen, welche von den Studierenden gefunden und getagt werden müssen.

Werkzeug:

 

Beispiel:

In einem Stadtteil mit Industriegeschichte müssen fünf 100-jährige Gebäude gefunden und geo-getagt werden.

Didaktik und Methodik:

  • Historisches oder zeitgenössisches Bildmaterial mit dem realen Stadtzustand abgleichen
  • Zusammenhänge mit internationalen Beispielen (indirekter Raumbezug)
  • Sammeln von Fallbeispielen

Third Party Apps wie Augmented Reality

Beschreibung:

Joker“-Lernelement für spezifische Funktionalitäten, die sich entweder gar nicht oder nur sehr schwer in die OMLETH-Plattform integrieren lassen. Eine solche spezifische Funktionalität könnte „Augmented Reality“ sein. Als externe Applikationen wären die Smartphone-Applikationen Layar oder Mixare denkbar. Die Möglichkeiten bezüglich der Einbindung externer Applikationen sollte auf jeden Fall auf ein Minimum beschränkt sein.

Werkzeug:

Layar, Mixare, ..

Beispiel:

Studierende starten an definierter Position die AppLayar. Sie richten das mobile Gerät auf ein besonders reich ausstaffiertes Gebäude. Für die herausragendsten Verzierungselemente werden die Fachbegriffe eingeblendet. Die Begriffe geben die Studierenden dann ins Feedback-Feld des OMLETH-Lernelements.

Didaktik und Methodik:

  • Sichtbarmachung unsichtbarer Fakten
  • Qualitäten des städtebaulichen Elements, des architektonischen Stadtbausteins erkennen

 

GeoChatter

Beschreibung:

Ein Lernelement, das räumlich bedingt und ad-hoc "chatrooms" erzeugt und sodurch mit der Community kommuniziert werden kann.

Werkzeug:

-

Beispiel:

 

Didaktik und Methodik: